Im Laufe der Zeit kommen immer mehr Passwörter zusammen. Bei diversen Webseiten, verschiedenen Diensten usw. muss man meist einen Benutzernamen und ein Kennwort hinterlegen. Und zum eigenen Schutz sollte man - nicht überall das gleiche Kennwort verwenden und - das jeweils verwendetet Kennwort sollte recht komplex sein.
Wenn man also korrekt arbeitet, vergisst man leider immer wieder ein Kennwort oder schreibt sie auf irgendwelche Zettel. Beides ist schlecht.
Erstaunlich, laut Statistik ist eines der häufigsten Kennwörter "123456". Das ist leichtsinnig. Ein gutes Kennwort ist mind. 8 Zeichen lang, kommt in keinem Wörterbuch der Welt vor, weder vorwärts noch rückwärts und besteht aus unterschiedlichen Zeichengruppen, also Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. (Vorsicht, bestimmte Sonderzeichen sucht man z.B. auf einer französischen Tastatur vergebens.) Natürlich kann man sich so etwas nicht merken. Eine bekannte Methode besteht darin, sich komplette Sätze zu merken. So ergibt z.B. "Meine Oma fährt mit 66 noch Motorrad!" das Kennwort MOfm66nM!
Das ist gut, hilft aber auch nicht, wenn man 22 verschiedene Kennwörter braucht.
Darum mein Vorschlag: Verwenden Sie einen Passwortmanager. Im Prinzip arbeiten alle ähnlich. Man braucht ein so genanntes Masterkennwort mit dem man den Safe öffnen kann. Dann liegen alle Logins (also Webseite, Benutzername, Kennwort) offen vor einem. Manche Passwortmanager können dann sogar noch die betreffenden Eingabefelder automatisch füllen.
Selbstverständlich darf man das Masterkennwort nie vergessen. Der Safe wird verschlüsselt abgelegt und kann nur geöffnet werden, wenn man dieses Kennwort verwendet. So kann man z.B. den USB-Stick mit dem Safe zur Not auch mal verlieren und muss nicht befürchten, dass jemand an die dort gespeicherten Kennwörter herankommt.
Ein einfacher, kostenloser, aber etablierter Passwortmanager ist "KeePass". Den gibt es für PCs und Smartphones. Die Variante für Windows kann man hier downloaden: www.keepass.info Am besten gleich mit der deutschen Sprachdatei. Die Version 1.xx hat den Vorteil, dass man nichts weiter auf dem Rechner / USB-Stick braucht. Man kopiert die drei Dateien in einen beliebigen Ordner und startet KeePass.
Update: Man kann sich auch über so genannte Identitätsprovider bei anderen Webseiten anmelden. Populär ist der Dienst "Connect" von Facebook. Die jeweilige Webseite bietet dann einen Klick an: "Mit Facebook einloggen".
Man sollte aber wissen, dass Facebook nicht nur das Einloggen übernimmt, sondern auch einige öffentlichen Daten (z.B. das Profilbild und die Freundesliste) der Partnerseite mitliefert. Im Gegenzug bekommt Facebook Infos, z.B. was der Nutzer eingekauft hat. Also, evtl. ein brauchbarer Dienst, jedoch bleibe ich bei meiner Empfehlung, einen Passwortmanager zu benutzen.
Noch Fragen? Gerne hier an mich stellen, Hannes Buschmann